KI-Avatare als kommunikatives Design-Experiment im Kontext sozialer Medien

Normalerweise belächle ich es als Zugehöriger der Generation Z, wenn ältere Mitmenschen ein
offensichtlich KI-generiertes Katzenvideo nicht als solches erkennen. Doch zuletzt ist mir erstmals
selbst passiert, dass ich ein Video betrachtete, ohne zu realisieren, dass es sich nicht um einen
echten Menschen handelte. Ein klares Beispiel ist hierfür die Einführung des ersten virtuellen
Staatsministers von Wolfram Weimer. Er stellte den „Weimatar" am 24. September 2025 vor. Ohne
das Wissen, dass dieses Video komplett generiert ist. Wäre es mir persönlich niemals aufgefallen.
Dieser Moment wirkte irritierend und zugleich beunruhigend. Er motivierte mich dazu, mich intensiver
mit dem Thema auseinanderzusetzen. Statt den Anschluss zu verlieren, sehe ich es als meine
Aufgabe, mich proaktiv mit den Potenzialen und Risiken dieser Technologie zu beschäftigen und als
Designer eine reflektierte, zukunftsorientierte Haltung einzunehmen.​​​​​​​

Gliederung zum aktuellen Zeitpunkt (10.11.2025)

Künstliche Intelligenz verändert die Medienproduktion in rasantem Tempo. Insbesondere
KI-generierte Avatare eröffnen neue Möglichkeiten der Content-Erstellung und stellen gleichzeitig
grundlegende Fragen nach Authentizität, Wirkung und Anwendungsfeldern. Während erste Beispiele
bereits auf Social Media sichtbar sind, bewegen sich diese bislang überwiegend im amateurhaften
Bereich. Eine kommerzielle Nutzung lässt sich derzeit nur bei einzelnen Firmen beobachten. So hat
„HeyGen“ mit „Sora“ eine gute Möglichkeit geliefert, um sehr einfache erste KI-Videos mit dem
eigenen Handy zu erstellen. Im Rahmen von Digital Influencers gibt es auch von vereinzelten
Agenturen und Firmen wie Meta oder Google bereits einige Versuche. Es ist eine deutliche Tendenz
erkennbar, dass KI-Avatare künftig verstärkt an Bedeutung gewinnen werden. Sowohl für
Unternehmen, die Effizienzpotenziale ausschöpfen möchten, als auch für Nutzer, die lernen müssen,
KI-Inhalte kritisch zu erkennen und einzuordnen.
Vor diesem Hintergrund verfolgt die Arbeit zwei zentrale Forschungsfragen: Erstens soll untersucht
werden, inwiefern mit KI-Avataren Inhalte für Social Media produziert werden können, die in
Gestaltung und Wirkung mit von realen Creators erstelltem Content vergleichbar sind. Zweitens wird
analysiert, wie durch den Einsatz von KI-Avataren bisherige Produktionsprozesse optimiert und somit
zeitliche sowie finanzielle Ressourcen eingespart werden können. 
Bei der Erarbeitung werden Literatur und Theorie-Recherchen verwendet, um die theoretische
Grundlage der Arbeit zu schaffen und grundlegende Begriffe wie Human-generated Content (HGC) &
AI-generated Content (AIGC) zu erklären. Anschließend wird eine ausführliche Workflow-Analyse des
Herstellungsprozesses erstellt, in der verschiedene Kategorien wie Kosten, Zeitaufwand und Nutzen
gegenübergestellt werden. Das Ergebnis wird mithilfe einer Vergleichsanalyse zwischen KI und
echtem Inhalt verglichen und mithilfe einer Umfrage anhand von Testpersonen qualitativ ausgewertet.
Das Ziel der Arbeit ist es, den aktuellen Stand der Entwicklung zu dokumentieren und den
Anwendungsfall der generierten KI-Avatare zu erforschen. Dabei soll die breite Masse an aktuellen
Tools ausprobiert und miteinander verglichen werden. Somit sollte auch eine eventuelle kommerzielle
Nutzung erforscht werden. Und diese sollte sich auch kurz kritisch, im Hinblick auf eine
verantwortungslose politische Nutzung, mit dieser Entwicklung auseinandersetzen. Es ist nicht zu
vernachlässigen, wie schädlich diese Entwicklung, im Hinblick auf DeepFakes und Propaganda,
genutzt werden könnte.
Erste Versuche mit HeyGen KI-Avatar-Videos zu generieren. Im Laufe der Arbeit werden noch verschiedene Tools erforscht & miteinander verglichen.
Ein Potenzial der Arbeit wäre zum Beispiel, wenn es möglich ist, einen
Workflow zu entwickeln, womit es nicht mehr nötig ist, umständlich mit einem Sprecher in einem
Studio zu filmen. Somit können Inhalte wie die Wettervorhersage oder derartige Beiträge in einem
kleinen Team simpel und kosteneffizient prompted werden. Dabei wird in Bezug auf das Phänomen
des Uncanny Valley eine klare Differenzierung zwischen „virtual humans” und „virtual characters”
gesetzt. Ein großes Potenzial der Arbeit wäre es, den praktischen Part, die Entwicklung eines eigenen
KI-Avatar-Workflows, mit dem Inhalt der Arbeit zu kombinieren. So würde sich der erschaffene Avatar
sich selbstkritisch mit dem Thema auseinandersetzen. Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf
den Aspekt der kommerziellen Nutzung. Im Mittelpunkt steht daher die Suche nach sinnvollen
Anwendungsfeldern im wirtschaftlichen Kontext.